Chorkonzert mit Percussion und Videoinstallationen.
Ein mystischer (Engels)gesang führt uns ein in ein Programm, das von der Größe und (vermeintlichen) zeitlichen Unbewegtheit der Natur / des Schöpfers im Bezug auf das menschliche Leben handelt: to be sung on the water beschreibt, wie sich die Wege eines Paares trennen – in Vineta kehrt der Schiffer immer wieder zu dem Ort zurück, an dem die sagenumwobene Stadt (und mit ihr seine Liebe) versunken ist. Das Bild der Glocken, die aus einer anderen Welt zu ihm herüberdringen und der Engelsstimmen, die ihn in diese herüber rufen, wird in Die Capelle am Strande von Wilhelm Berger aufgegriffen: das Meer wird hier zum Symbol für die Größe und Unendlichkeit Gottes umgedeutet. In Jaakko Mäntyjärvis Canticum calamitatis maritimae schließlich wird die goldene Stadt zur eisernen Stadt auf dem Meeresgrund: das Werk kombiniert Texte aus den Nuntii latinii über den Untergang der Fähre Estonia mit Texten aus dem Psalm 107 und dem Requiem. Am Ende des Psalmtextes ist die Rede von den Wogen (des Lebens), die sich legten und der Freude, dass Gott sie in den ersehnten Hafen (die Ewigkeit) führte. Mit geistlichen Texten in Vertonungen von Barber und Schnittke greifen wir den Schluss des Canticums auf und schließen den Bogen zum Beginn des Programms – und stimmen, erlöst und befreit von allen irdischen Sorgen in Tschaikovskis Vertonung des cherubinischen Lobgesangs ein.
Stimmen der Natur von Alfred Schnittke
|to be sung on the water von Samuel Barber
| | |Die Capelle am Strande von Wilhelm Berger
|Canticum calamitatis maritimae von Jaakko Mäntyjärvi
| |Gospodi (aus: Drei geistliche Gesänge) von Alfred Schnittke
|Ich ruf zu dir, Herr Jesu Christ von Johann Sebastian Bach
|Otsche nash (aus: Drei geistliche Gesänge) von Alfred Schnittke
|Cherubikon - Cherubinischer Gesang von Piotr Iljitsch Tschaikovsky
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Anfahrt
Maria-von-Rudloff-Platz, Freiburg im Breisgau, Deutschland